Es ist bei Weitem nicht so, dass interessante Kunstausstellungen nur in Museen und Galerien zu finden sind. Sie können auch in einem bestimmten Rahmen und zu besonderen Themen und bestimmten Zeiten für Aufsehen sorgen und in Treppenhäusern, Cafés oder auch Schulen einem interessierten Publikum gezeigt werden.
Treppenhausaustellung im Heinrich-Heine-Institut
So haben Treppenhausausstellungen ihren besonderen Charme, was im Übrigen das Heinrich-Heine-Institut der Stadt Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen weiß. Es stellte vierzehn Fotografien, sprich Schnappschüsse, zum Thema ‚Dichter in Badenhosen’ zusammen und hing sie im Treppenhaus auf. So sah man dort Heinrich Spoerl mit seiner Gertrud und Sohn Alexander am Schliersee, Heinrich Mann und Lion Feuchtwanger am Strand von Sanary-sur-Mer an der französischen Côte d’Azur und Rose Ausländer beim Badespaß in New York. Für die Ausstellungseröffnung zeichnete ein Mitarbeiter des Instituts mit seinem Vortrag ‚Heinrich Heine im Seebad’ verantwortlich. Der sommerlichen Jahreszeit entsprechend wurden dazu leichte Petit Fours und Sanddorn-Cocktails gereicht.
Ausstellungen dieser Art zeigen Atmosphäre und setzen bestimmte kulturelle Schwerpunkte sowie heitere bis ernste Akzente. So erfuhren die Besucherinnen und Besucher in Düsseldorf einiges über den Urlaub der Damen und Herren aus dem Dichterfach. Denn es gab Vorträge wie ‚Der Globetrotter Hanns Heinz Ewers’ oder ‚Die Geburtsstunde der Feuerzangenbowle am Starnberger See’, wobei sich zu dieser Gelegenheit bezeichnenderweise auch Anna-Katharina Spoerl Kolb, die Enkelin des Dichters Heinrich Spoerl, die Ehre gab. Es spricht also einiges für Fotografie-Ausstellungen dieser Art, denn die Zusammenstellung biografischer Raritäten kann durchaus kulturellen Wert aufweisen und für öffentliche Aufmerksamkeit sorgen.
Vom Kunstunterricht in die Ausstellung
Der Kunstunterricht in den Schulen bringt bundesweit immer wieder einladende Ausstellungen verschiedener Klassenstufen zustande. Dabei zeigt sich bereits in jungen Jahren, wie Kinder mit Fantasie, Farben und Formen zu arbeiten wissen. Die älteren Jahrgänge haben sich dagegen bereits mit Genres wie der Malerei, Fotografie oder auch Zeichnungen sowie Skulpturen befasst. Am Beispiel von Kunstkursen des Sängerstadt-Gymnasiums im brandenburgischen Finsterwalde wird dies deutlich. Es hat Tradition, dass die Abiturklassen dort jedes Jahr eine Vernissage mit Ausstellung erhalten. Dabei sind ausschließlich die besten Arbeiten aus dem Kunstunterricht der letzten beiden Jahre vor dem Abitur zu besichtigen. Sie hängen in den Fluren und Räumen der Schule aus und können dort nach der musikalisch umrahmten Vernissage betrachtet werden.
Ölbilder und antike Uhren bei Kaffee und Bier
‚Im Dorf’ ist sowohl Galerie und Biergarten. Es liegt idyllisch im schleswig-holsteinischen Bosau. Das Konzept, Kunst, Antiquitäten und Gastronomie unter einem Dach zu vereinen, wird in den Räumen des Hauses sehr schnell deutlich. Dort hängen beispielsweise Ölbilder der deutschen expressionistischen Künstlerin Ingrid Tödt an den Wänden und werden antike Uhren wirkungsvoll präsentiert. Das Haus bietet Bier, Wein und Kaffee an. Dementsprechend hängen die Kaffeepötte schön aneinandergereiht an der Wand, stehen die Bierkrüge fein säuberlich nebeneinander in der Nähe des Tresens. Im Inneren stehen Tische und Stühle, wie sie den Sommer über draußen im lauschigen Garten ebenfalls zu finden sind. So hat Bosau einen Ort, an dem sich Freundinnen und Freunde von Kunst, Antiquitäten und Gastronomie treffen.